An Ostern waren in bei Verwandtenbesuchen in der Gegend von
Neapel. Als Hommage daran servieren wir Euch heute leckeres, cremiges Zitroneneis.
Dort stehen in jedem Garten, an jedem Straßeneck – gefüllt überall
- Zitronen- und Orangenbäume. Was bei
uns etwas Besonderes ist – so ein saftiges, süßes, duftendes Zitrönchen ist
dort kaum einer Rede wert, weil wirklich jeder mindestens 5 Leute kennt, die
ausreichend Zitrusbäume im Garten stehen haben, um Freunde und Verwandte
mitzuversorgen.
Fährt man dann ein kleines Stückchen zur Amalfi-Küste habt
Ihr Berghänge voll mit Orangen- und Zitronenplantagen. Über die meisten hängen
tief schwarze Netze, damit zum Einen die Vögel nicht auf dumme Gedanken kommen
und auch damit die Sonne nicht zu stark darauf scheint. Der Duft, der hier in
der Luft liegt, mmmmmmmmmmmmmmmmmmmhhhhhhhhhhhhhhhhhhh…. Davon träumt man ganz
oft, wenn man einmal dort war.
Der Geschmack – sowohl von den dortigen Orangen als auch
Zitronen – ist soooo anders als der, den wir hier kennen… Zitronen aus dem deutschen Supermarkt sind
unendlich sauer im Vergleich mit dortigen.
Der Saft einer neapolitanischen, reifen Zitronen gleich eher Zitronenlimonade
als saurem, gewohnten Zitronensaft… mmmmhhhh….
Ein Traum von Zitronen und anderes, neapolitanisches „Streetfood“
Gut, man träumt dann vielleicht nicht nur von Zitronenduft
und –geschmack, sondern auch vom verkohlten, aber schmackhaften Geruch von den
Artischocken-Grillständen am Straßenrand (5 große, gegrillte Artischocken zum
Sofortverzehr für 2 Euro). Und dann träumt Ihr vielleicht noch von den vielen
Ständchen, die vor dem eigentlichen Wohnhaus. An den Ständen sitzen – vor allem
am Wochenende – viele Einheimische und verkaufen Ihre Gartengewächse. Zu
unserer Zeit waren das vor allem Fave-Bohnen. Die essen die Süditaliener
übrigens roh und pur. Schale aufpellen und die Böhnchen ab ins Mündchen. Oft
kostet ein Kilo dort 50 Cent. Hier bei uns im Laden bekommen wir sie für 3 Euro
das Kilo ;) Und die krassesten Stände – für unsere deutschen Seelen – sind die
kleinen Wägelchen, die so gegen 19.00 Uhr in jedem Dorf auftauchen. Um sie
scharren sich ältere Herren. Das Angebot ist nicht gerade gewöhnlich. Angeboten
werden zahlreiche Innereien. Meist vom Schwein…. Doch zurück zu den
Zitronenmeeren…
Granita an der Amalfiküste
Vielleicht habt Ihr es auf Instagram gesehen, wir haben uns
bei einem kleinen Stand am Straßenrand an der Amalfiküste Granita geholt.
Granita ist gefrorenes Wasser mit Zitronensaft… wenn man so will eine Art
Sorbet.
Frisch gepressten – elends leckeren – Orangensaft kriegt man
übrigens in jeder Bar für knapp 1 Euro pro Glas… und das macht leicht süchtig.
Die Verwandten-Zitronen sind natürlich dann nicht so hübsch
anzusehen, weil sie viele Sonnen verbrannte oder Regenschadenstellen haben. An
jeden Besucher werden sie verschenkt, weil es eh viel zu viele sind.
Bei Zia Lina (Tante Lina) durften wir dann den halben
Zitronenbaum abernten und haben sicherlich so etwa 4 – 5 Kilo Zitronen mit nach
Hause genommen. Alleine daran zu schnuppern war wahrer Luxus.
So, aber jetzt zum heutigen Rezept.
Wir haben aus den Zitronen vor allem Zitronenkekse (das
Rezept ist schon verbloggt), Lemon Curd, Salzzitronen, leckere Zitronenpasta
und eben dieses Zitroneneis hergestellt. Ihr dürft Euch die nächste Zeit also
noch über ein paar mehr Zitronenrezepte freuen.
Der eine oder die andere wundert sich vielleicht über das
Eiweiß im Eis. Das ist ein kleiner Trick um es richtig toll cremig zu machen.
Wenn Ihr es weglasst, habt Ihr Zitronensorbet, wenn Ihr wollt.
Rezept für cremiges Zitroneneis
Zutaten:
-
300 ml frisch gepresster Zitronensaft
-
200 g Puderzucker
-
500 ml Wasser
-
2 frische Bio-Eiweiß
-
Abrieb einer Bio-Zitrone
Zubereitung mit einer
Eismaschine:
1.
Zucker mit dem Wasser und Zitronenabrieb kurz
aufkochen bis der Zucker vollständig aufgelöst ist (geht recht schnell)
2.
Abkühlen lassen
3.
Zitronensaft und die 2 Bio-Eiweiß hinzufügen,
gut verrühren und alles über Nacht im Kühlschrank lagern
4.
In die Eismaschine füllen und Eis werden lassen
5.
Servieren oder einfrieren
Zubereitung ohne Eismaschine:
1.
Zucker mit dem Wasser und Zitronenabrieb kurz
aufkochen bis der Zucker vollständig aufgelöst ist (geht recht schnell)
2.
Abkühlen lassen
3.
Eiweiß steif schlagen und mit dem Zitronensaft
gut unter die Zucker-Wasser-Mischung rühren
4.
In einer verschließbaren Box in den
Gefrierschrank packen und immer nach 30 Minuten die Masse gut durchrühren –
solange bis die Masse ein schön gefrorenes Eis ist.
Buon appetito! Hoffentlich schmeckt es Euch genauso gut wie
uns…
Am tollsten finden wir, wenn eine Kugel Zitroneneis in einem
eiskalten Prosecco landet… mmmmhhhh… mit Löffel serviert – ein wahrer
Sommertraum!