Enemenemei, flieg los
Kartoffelbrei! Wer kennt diesen Satz nicht!
Kartoffelbrei liegt uns allen irgendwie im Ohr und gehört zu
den wichtigsten Kartoffel-Basisrezepten. Neben Kartoffelsalat und
Pellkartoffeln wohl DIE Beilage überhaupt.
Damit wollen wir uns heute mal ein Bisschen näher
beschäftigen. Kartoffelbrei ist ein so dankbares Gericht, für das es wirklich
lächerlich ist auf die Pulverform in den Tüten zurückzugreifen. Und soooooo
schnell gemacht.
Viele Begriffe werden fast gleichwertig benutzt, wer kennt
sie nicht:
-
Kartoffelbrei,
-
Kartoffelpüree,
-
Kartoffelmus,
-
Kartoffelstampf
-
…
Unterschied zwischen Kartoffelbrei, -püree und -stampf?
Gemeinsam haben alle: zerdrückte und verrührte Kartoffeln, die solange gerührt oder mit etwas verrührt werden bis eine breiige Konsistenz erreicht ist.
Kartoffelbrei und
Kartoffelpüree werden gar synonym
verwendet, wobei sich das Wort „Püree“ (französische Herkunft) natürlich viel
vornehmer anhört wie „Brei“. Bei Brei denkt man eher an Babybrei. Denkt Ihr bei
„Kartoffelpüree“ eigentlich auch als Erstes an Pulver aus der Tüte?
Kartoffelmus (aka
Kartoffelmousseline) hat man dann,
wenn der Brei eine unheimlich feine Konsistenz aufweist und man sich im
Sternerestaurant einquartiert hat.
Kartoffelstampf
habt Ihr dann, wenn Ihr mit einem Kartoffelstampfer die Kartoffeln nur grob
zerkleinert und der Brei kleine Kartoffelstücke beinhaltet.
Im Bayrischen gibt es noch „KartoffelSTERZ“. Hierzu werden die Kartoffeln einfach mit einer
Gabel grob zerdrückt, mit Mehl vermischt und angebraten.
Welche Kartoffelsorte ist für Kartoffelbrei am besten geeignet?
Dass man für Gerichte, die man gerne zerkleinert/püriert
essen möchte, am besten aus mehligen Kartoffeln zubereitet wissen wir ja schon.
Wer den Unterschied zwischen festkochenden, vorwiegend festkochenden undmehligen Kartoffel-Kochtypen nochmal nachlesen möchte, tut das bitte hier. Auf
Grund des höheren Stärkeanteiles zerfallen die mehligen Kartoffeln fast schon
von selbst, so dass man besonders feine Konsistenzen kreiern kann.
Wir haben uns heute die Kartoffelsorte Bintje vorgenommen, die als besonders mehlig gilt.
Eine Kartoffelsorte – vier Rezepte:
Eine Kartoffelsorte – vier Rezepte:
Auf dem Foto seht Ihr links: den groben Kartoffelstampf,
recht den feineren Kartoffelbrei. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Ihr für
Stampf deutlich weniger Flüssigkeit hinzufügen müsst als beim Püree.
Pürierstab oder Kartoffelstampfer – was ist besser für Kartoffelpüree?
Auf dem Foto könnt Ihr auch den Unterschied sehen zwischen
Kartoffelstampfer (links) und Pürierstab (rechts). Grundsätzlich ist es eher eine Typfrage.
Mögt Ihr es lieber stückig und bröseliger im Mund(Stampfer)
oder mögt Ihr es lieber wie eine cremige,
klebrige Masse (Pürierstab)? Beides hat Vor- und Nachteile. Wir benutzen im
Alltag meist den Pürierstab, da wir gerne noch etwas Pastinake, Karotte, Kürbis
u.ä. mit ins Püree mischen und die andere Gemüsesorten vermengen sich dann
besser mit den Kartoffeln. Aber wir pürieren dann in der Regel nicht komplett
durch, so dass noch ein paar Stückchen zum Beißen drinnen bleiben, gefüllt
verbindet sich auch die Milch und Butter beim Pürieren mit dem Pürierstab
besser. Nachteil ist, wenn Ihr das Verhältnis von flüssigen Zutaten nicht gut hinbekommt
und alles tot püriert, kann eine Tapetenkleister artige Konsistenz entstehen.
Kartoffeln vor oder nach dem Kochen schälen?
Auf den Recherchen haben wir ab und zu auch gelesen, dass es
wohl einen großen Unterschied gibt, wenn man die Kartoffeln erst nach dem
Weichkochen schält, aber das ist uns für den Alltag zu umständlich. Wir schälen
die Kartoffeln in der Regel vor dem Kochen, zerstückeln sie in etwa 3 cm-große
Würfel, kochen sie weich (so ist die Kochzeit auch recht kurz).
Noch mehr Kartoffelgeschmack bekommt Ihr, wenn Ihr die
Kartoffeln nicht gar kocht, sondern zum Beispiel im Dampfgarer gart.
Für die 4 Kartoffelbreiarten benutzen wir jeweils 500 g
mehlige Kartoffeln als Grundlage.
1. Kartoffelstampf
Dieses ist wohl das einfachste der vier Gerichte. Ihr
braucht dazu einen Stampfer oder nehmt einfach eine Gabel zu Hilfe.
Rezept für Kartoffelstampf:
-
500 g mehlige (auch vorwiegend festkochende
möglich) Kartoffeln
-
1 halber TL Muskatnuss, frisch gerieben
-
1 TL Salz
-
2 - 3 EL Butter
Zubereitung: Kartoffeln in leicht gesalzenem Wasser weich
kochen, Kochwasser abschütten, Kartoffeln mit Muskatnuss, Salz und Butter
zerstampfen (Stampfer oder Gabel), gut vermengen à
Ihr entscheidet wie stückig Ihr Euren Kartoffelstampf mögt.
2. Kartoffelpüree/Kartoffelbrei
Zu Bratwürsten, zu Leber, zu Fischstäbchen, zu Spinat mit
dem Blub und Spiegelei… das „PÜ“ (Wie es liebevoll auch genannt wird) passt
einfach sooo oft. Klassisch bereiten wir es so zu.
Rezept für Kartoffelpüree:
-
500 g mehlige Kartoffeln
-
1 – 3 EL Butter
-
150 ml Milch
-
1 TL Salz
-
1 halber TL Muskatnuss, frisch gerieben
-
Wahlweise ein EL geschlagene Sahne
Zubereitung:
Kartoffeln gar kochen, Salz, 1 EL Butter, Muskatnuss, Milch hinzugeben und
pürieren, nochmals einmal ganz kurz aufkochen lassen (Vorsicht: es blubbert
stark, gleich wieder runterdrehen), evtl. noch etwas Milch bzw. Butter nachschütten,
damit Ihr Eure Lieblingskonsistenz bekommt, wahlweise nochmal 1 EL geschlagene
Sahne untermengen.
Tipp: Gut aufgepimpt in Verbindung mit ein paar darüber
gegebene Röstzwiebeln oder hineingemischter Schnittlauch.
3. Kartoffelmus
Diese
Variante geistert seit Jahr und Tag – dank Johann Lafer – durch die
TV-Kochlandschaft. Halb Kartoffel, halb Butter. Probiert das mal? Wir haben es mit
50 g Butter und 50 g Kartoffeln getestet. Puuuuh!
Wenn
man – wie in der Sternegastronomie üblich – das Püree nicht als sättigende
Beilage einsetzt, sondern die feinstrukturige Mus nur als vereinzelte Tüpfchen auf
den Teller aufbringt, hat diese Zusammensetzung durchaus ihre Rechtfertigung
und auch ihren Reiz. Schmeckt nicht schlecht… besser:
Rezept:
-
500 g mehlige Kartoffeln
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350 g Butter
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1 TL Salz
-
1 halber TL Muskatnuss, frisch gerieben
Zubereitung: Kartoffeln in leicht gesalzenem Wasser weich
kochen, Salz, Muskatnuss und Butter hinzugeben, gut pürieren, dass eine
seeeeeeeehr feine mus-artige Konsistenz entsteht. Ihr könnt dieses Mus auch gut
mit einem Spritzbeutel aufspritzen.
Tipp: Etwas schwarzen Trüffel frisch drüber hobeln.
4. Schimmliges Püree mit Orangen
Warum Püree immer nur als Beilage? Wir essen es auch gerne
als Hauptakteur. Dazu noch ein kleiner Salat oder etwas gegrilltes Gemüse wie
Zucchini und fertig ist eine richtig spannende Mahlzeit.
Orangen zum KaPü hören sich vielleicht total bekloppt an,
aber das war wirklich super lecker… die Süße der Orangen hat die Bitterheit des
Blauschimmelkäses gut umspielt… nomnomnom…
Rezept:
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500 g vorwiegend festkochende oder mehlige
Kartoffeln
-
100 g Blauschimmelkäse, in Stückchen geschnitten
-
Je 1 Prise Salz und Pfeffer (die Salzmenge
solltet Ihr je nach Salzigkeit des Käses richten)
-
1 halber TL Muskatnuss
-
1 Frühlingszwiebel, in Streifen geschnitten und
angebraten
-
2 EL Pinienkerne, leicht angeröstet
-
2 EL Butter
-
Filetstreifen einer halben, süß-säuerlichen
Orange (sie sollte nicht zu sauer sein)
Zubereitung: Kartoffeln gar kochen, Kartoffeln, Salz,
Pfeffer, Muskatnuss und Butterstampfen (damit Stücke überbleiben), mit Frühlingszwiebelstreifen,
Blauschimmelkäse und Pinienkernen vermengen, kurz erhitzen, nachwürzen,
Orangenfiletstückchen über den fertigen Stampf streuen
5.
Weitere „Pimp-my-Pü-Varianten“
wären:
a)
Kartoffel-Pastinaken-Püree,
b)
Kartoffel-Karotten-Stampf (500 g Kartoffeln +
eine große Karotte)
c)
Frühlingspüree,
d)
Püree aus lila Kartoffeln mit
Saiblings-Frischkäse-Creme, … Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt…
e)
italienisch angehauchten Stampf: Ein paar klein
geschnittene getrocknete, in Öl eingelegte Tomatenstreifen, ein paar
Olivenstückchen, etwas gehackter Basilikum… fertig! Tobt Euch aus! Püree kann
wirklich spannend sein.
f)
Käsepüree: etwas weniger Milch nehmen, dafür 100
g frisch geriebener Parmesan
g)
Süßkartoffelpüree: statt Kartoffeln einfach
orange-fleischige Süßkartoffeln benutzen
h)
… habt Ihr noch eine tolle, besondere
Püreevariante? Schreibt sie doch gerne in den Kommentar zu diesem Beitrag!
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#teamkartoffel meldet sich vom Kartoffeldienstag ab... :) bis nächste Woche!